2014. július 27., vasárnap

Abschied von einem Traum

Seit ich 16 war, hatte ich den Traum, DaF-Lehrerin zu werden (Deutsch als Fremdsprache). Ich habe alle meine Deutschbücher, alle Lernhilfen, Wörter- und Grammatikbücher aufbewahrt um sie später mal zu meinem Unterricht nutzen zu können. Eine recht gute Sammlung ist mir gelungen. Vieles habe ich dann tatsächlich benutzt, als ich einige Jahre Privatunterricht gegeben habe. Inzwischen habe ich doch einen anderen Beruf und obwohl ich immer noch Lust hätte Deutsch zu unterrichten, fehlt mir die nötige Freizeit dazu. Ausserdem gibt es schon so viele Unterrichtsmaterialien im Internet, dass es wirklich nicht mehr lohnt, diese Bücher weiter auf dem Regal zu haben. 
Zum Glück kam gleichzeitig mit meinem Entschluss, die Sachen loszuwerden, eine Anfrage, ob jemand DaF-Lehrbücher für Jugendliche in Kenia verschenken möchte. Freilich wollte ich! Jetzt habe ich ca. 70 cm Platz auf dem Bücherregal und Leute, die Deutsch lernen möchten in Kenia, Sprachbücher dazu. Ich bin glücklich und erleichtert.

2014. január 1., szerda

Neu und frisch!

Eigentlich darf man am 1. Januar gar keine Hausarbeit machen, zumindest nicht nach der volkstümlichen Tradition in Ungarn. Es gibt aber auch eine andere Tradition, nämlich dass man alles, was man im neuen Jahr schaffen möchte, am 1. Januar symbolisch anfängt. Mir gefällt diese zweite Tradition besser, und so habe ich heute mit dem Entrümpeln angefangen.

- Kleidung von meinem Sohn: was zu klein war oder in schlechtem Zustand. Immer noch bleibt viel zu viel, aber das wird noch ein nächster Schritt.
- Bad: Badespielzeuge, die die Kinder sowieso nicht mehr brauchen, habe ich entsorgt. Die waren schon so hässlich, dass Wegwerfen die einzige Möglichkeit war. Da habe ich mir auch gedacht: ich hüte hier in der Wohnung Sachen, die nicht mal zum Verschenken taugen - eigentlich ein Blödsinn.
Auch einige eigene Kosmetiksachen habe ich entsorgt (Abgelaufenes oder Sachen, von denen ich nicht mehr wußte, wozu sie zu gebrauchen waren.)
- Mein Arbeitszimmer teile ich mit meiner Tochter und mein Sohn hat auch einen kleinen Basteltisch da. Was natürlich heisst, dass Unordnung auf (und unter) dem Kinderschreibtisch mich sehr-sehr stört. Sogar auf den Regalen war schon alles Mögliche, da haben wir mit meiner Tocher zusammen die Blätter durchgeschaut, vieles weggeworfen, Brauchbares wieder in den Boxen gelegt. Jetzt schaut es wirklich viel besser aus und man kann auf dem Schreibtisch meiner Tochter sogar schreiben. Eine große Tüte Restmüll und eine halbe Kiste Altpapier nehmen jetzt keinen Platz in der Wohnung - toll!
- Auch mit der Wolldiät habe ich angefangen. Mein Ziel ist, möglichst viel Restwolle zu verstricken bzw. verhäkeln und nur dann neue Wolle kaufen, wenn die Verwendung schon feststeht und wenn ich gleich damit anfangen kann. Sonst gibt es genug auf Lager, sowohl Anleitungen als auch Wolle. Es ist ein gutes Gefühl zu entdecken, was für Schätze ich habe, die nur darauf warten, dass sie Verwendung finden! Heute habe ich Reste von Filzwolle in 3 Farben aufgebraucht: ein kleines Täschchen habe ich gemacht. Das Filzen kommt noch, ich bin gespannt, wie groß es wird. Solche Sachen sind auch toll zum Verschenken zu Geburtstage oder so.
Als erster Schritt im neuen Jahr gar nicht schlecht, oder?

2013. december 25., szerda

Heikle Zonen: Rumpelkammer

Neulich habe ich die Tür vom Rumplekammer geöffnet, und es war ein Fehler. Ich kann mich ganz genau erinnern, dass dieses fensterlose Zimmerchen vor einem halben Jahr noch schön überschaubar war und ich konnte auch die Sachen ganz hinten ohne Problem und gefährliche Sprünge erreichen. Es ist also klar, dass es hier Handlungsbedarf ist.
Was die Sache komplizierter macht, ist eingentlich die Nebenwirkung unseres minimalistischen Lebens. Wir haben nämlich vor 13 Monaten auf das Auto verzichtet und dass heißt auch, dass Sperrmüll zu entsorgen viel Zeit und Geld kostet.
Da ist zum Beispiel ein Teppich vom IKEA, Neuwert 8 EUR. Er hat seinen Diest geleistet - war sowieso nur als Übergangslösung gedacht, aber wie um diesen Preis zu erwarten ist, ist er auch nicht mehr in einem Zustand, dass man ihn noch weitergeben könnte. Oder im besten Fall einem Tierheim. Für die armen Hunde ist ein alter Teppich immer noch besser als auf dem Beton zu liegen. Nur - wie kommt der Teppich in ein Tierheim? Mit der Strassenbahn? Na ja, ich überlege es mir noch - erster Punkt für die To Do Liste.

Der zweite ist ganz sicher der Staubsauger. Der hat leider auch schon ausgedient, saugt gar nicht mehr den Staub auf, wir haben ihn nur noch behalten, weil er zum Nasenputzen doch noch geeignet war. (LeserInnen, die nicht aus Ungarn stammen, lesen diesen Satz sicher mit ein wenig Verwirrung, es ist aber tatsächlich so, dass man in Ungarn ein tolles Zeug zum Nasenputzen von Kindern verwendet, was einem Staubsauger angeschlossen werden soll. Ist aber keine Kinderquälerei, auch wenn es so klingt.) Na ja, inzwischen können beide Kinder schon Nase putzen wie Erwachsene, der alte Staubsauger hat also keine Verwendung mehr. Das ist wieder etwas für den Mistplatz. Mit der U-Bahn. Oder ruft man dann einen Taxi zur Sperrmüllentsorgung? Ich will unser Auto zurück!

Seitdem ich was gegen Rückenschmerzen tue und einen Sitzball beim Schreibtisch habe, ist mein früherer Schreibtischsessel auch überflüssig geworden. Wer will einen schwarzen Sessel, auf dem man kniend sitzen kann? (Mit Selbstabholung - versteht sich.)

Und wenn wir schon beim Verschenken sind, gibt es hier noch einen Bügeltisch in Kindergröße - ich habe ja versucht, meine Kinder so zu sozialisieren, dass sie Hausarbeiten, die ich ungern mache in der Zukunft mit Begeisterung übernehmen. Es hat sich herausgestellt, dass ohne elternliches Vorbild auch die Kinder keinen Großputz mit Megabüglen spielen. Eigentlich schade. Wenn es aber schon so ist: da ist ein Bügelbrett, leicht reparaturbedürftig aber ebenfalls gegen Selbstabholung zu vergeben.

Mit dem Kinderfahrrad bin ich noch so unsicher. Egentlich will ich eventuell noch ein Kind. Möglicherweise vielleicht. Oder auch nicht. Also der Fahhrad bleibt noch, aber höchstens 3 Jahre. Dann schauen wir mal weiter.

2013. december 21., szombat

Nutzen statt wegwerfen

Wegwerfen von Ballast ist zwar gut und richtig. Ich sehe aber die Gegenstände, die wir besitzen vor allem nicht als Ballast, sondern als ein Zeichen der Hoffnung. Gesellschaftsspiele, von denen wir recht viel haben - erzählen über die Hoffnung, dass wir mehr Zeit miteinander als Familie verbringen und abends gemeinsam spielen wollen. Es gab ja Zeiten, als es nicht nur eine Hoffnung war, sondern auch Wirklichkeit. Ist es vielleicht auch jetzt und in der Zukunft möglich? Ich hoffe: ja. Und deswegen werde ich statt Gesellschaftsspiele zu verschenken oder wegwerfen eher darauf schauen, dass wir wieder drei-viermal in der Woche miteinander spielen. Bald genug werden die Kinder zu groß sein dazu und dann können wir wirklich ohne Herzensleid viele Kinderspiele weitergeben.

Oder die Sache mit den Kerzen: Ich war früher ein großer Fan von Kerzen. Dann hat die neue Epoche mit den Kindern angefangen, und ich habe es nicht so oft riskiert, Kerzen herumstehen zu lassen, während sie in der Wohnung hin und herrennen. Inzwischen sind die Kinder aber auch schon etwas größer geworden, mit 6 bzw. 8 können sie schon besser aufpassen. Vielleicht ist es wieder Zeit, abends mal Kerzen anzuzünden? Neue zu kaufen brauche ich eine Zeitlang sicher nicht...

2013. december 20., péntek

Ausmisten statt Umzug

Es kam so, dass ich seit 2004 fast jedes Jahr in eine neue Wohnung umziehen musste. Beim ersten Mal hatte ich nur 36 Kisten - teilweise sehr kleine- und 2 Säcke mit Kleidung und allerlei Wohntextilien. Dann wurden die Kisten mehr und auch die Familie wurde grösser - die Umzüge wurden immer mühsamer. Und doch freute ich mich darüber immer im Nachhinein, weil jeder Umzug ein gründliches Ausmisten bedeutete. Wir leben momentan in einer für uns ungewöhnlich grossen Wohnung (ca. 130m2) und es sieht so aus, dass wir einigen Jahre noch bleiben werden. Als das erste Jahr um war, kam dieses merkwürdige Kribbeln im Bauch und ich habe angefangen, Sachen auszusortieren, als würde jetzt bald ein Umzug vor uns stehen. Dabei habe ich leider auch die Mitschriften von einem Kurs ausgemistet, die ich später sehr bereut habe. Alles andere war aber eine gute Entscheidung. Jetzt, nach dem zweiten Jahr in derselben Wohnung sehe ich wieder, dass die Sachen sich vermehrt haben. Auch kein Wunder, mit zwei kleinen Kindern, die einerseits ständig wachsen und jedes Jahr eine komplette Sommer- und Wintergarderobe brauchen, andererseits aber so süss sind, dass jede und jeder ihnen unbedingt was schenken möchte. Aber auch jenseits von Kinderkram gibt es Vieles, was sich ansammelt - obwohl shoppen gar nicht meine Lieblingsbeschäftigung ist.

Reduzieren, Downsizing, Minimalismus - all das ist nichts Neues für mich, sondern gehört seit über einem Jahrzehnt zu meinem Leben. Doch, ich sehe, dass es immer schwieriger ist, dem minimalistischen Weg treu zu bleiben, seit die Kinder auch mitentscheiden möchten, was alles in die Wohnung kommt. Wie geht es denn, mit und trotz zwei Kindern - von denen das eine die Geschenke als Liebessprache hat - möglichst wenig Dinge zu besitzen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren? Das ist das Thema für das Jahr 2014 für mich.