2013. december 25., szerda

Heikle Zonen: Rumpelkammer

Neulich habe ich die Tür vom Rumplekammer geöffnet, und es war ein Fehler. Ich kann mich ganz genau erinnern, dass dieses fensterlose Zimmerchen vor einem halben Jahr noch schön überschaubar war und ich konnte auch die Sachen ganz hinten ohne Problem und gefährliche Sprünge erreichen. Es ist also klar, dass es hier Handlungsbedarf ist.
Was die Sache komplizierter macht, ist eingentlich die Nebenwirkung unseres minimalistischen Lebens. Wir haben nämlich vor 13 Monaten auf das Auto verzichtet und dass heißt auch, dass Sperrmüll zu entsorgen viel Zeit und Geld kostet.
Da ist zum Beispiel ein Teppich vom IKEA, Neuwert 8 EUR. Er hat seinen Diest geleistet - war sowieso nur als Übergangslösung gedacht, aber wie um diesen Preis zu erwarten ist, ist er auch nicht mehr in einem Zustand, dass man ihn noch weitergeben könnte. Oder im besten Fall einem Tierheim. Für die armen Hunde ist ein alter Teppich immer noch besser als auf dem Beton zu liegen. Nur - wie kommt der Teppich in ein Tierheim? Mit der Strassenbahn? Na ja, ich überlege es mir noch - erster Punkt für die To Do Liste.

Der zweite ist ganz sicher der Staubsauger. Der hat leider auch schon ausgedient, saugt gar nicht mehr den Staub auf, wir haben ihn nur noch behalten, weil er zum Nasenputzen doch noch geeignet war. (LeserInnen, die nicht aus Ungarn stammen, lesen diesen Satz sicher mit ein wenig Verwirrung, es ist aber tatsächlich so, dass man in Ungarn ein tolles Zeug zum Nasenputzen von Kindern verwendet, was einem Staubsauger angeschlossen werden soll. Ist aber keine Kinderquälerei, auch wenn es so klingt.) Na ja, inzwischen können beide Kinder schon Nase putzen wie Erwachsene, der alte Staubsauger hat also keine Verwendung mehr. Das ist wieder etwas für den Mistplatz. Mit der U-Bahn. Oder ruft man dann einen Taxi zur Sperrmüllentsorgung? Ich will unser Auto zurück!

Seitdem ich was gegen Rückenschmerzen tue und einen Sitzball beim Schreibtisch habe, ist mein früherer Schreibtischsessel auch überflüssig geworden. Wer will einen schwarzen Sessel, auf dem man kniend sitzen kann? (Mit Selbstabholung - versteht sich.)

Und wenn wir schon beim Verschenken sind, gibt es hier noch einen Bügeltisch in Kindergröße - ich habe ja versucht, meine Kinder so zu sozialisieren, dass sie Hausarbeiten, die ich ungern mache in der Zukunft mit Begeisterung übernehmen. Es hat sich herausgestellt, dass ohne elternliches Vorbild auch die Kinder keinen Großputz mit Megabüglen spielen. Eigentlich schade. Wenn es aber schon so ist: da ist ein Bügelbrett, leicht reparaturbedürftig aber ebenfalls gegen Selbstabholung zu vergeben.

Mit dem Kinderfahrrad bin ich noch so unsicher. Egentlich will ich eventuell noch ein Kind. Möglicherweise vielleicht. Oder auch nicht. Also der Fahhrad bleibt noch, aber höchstens 3 Jahre. Dann schauen wir mal weiter.

2013. december 21., szombat

Nutzen statt wegwerfen

Wegwerfen von Ballast ist zwar gut und richtig. Ich sehe aber die Gegenstände, die wir besitzen vor allem nicht als Ballast, sondern als ein Zeichen der Hoffnung. Gesellschaftsspiele, von denen wir recht viel haben - erzählen über die Hoffnung, dass wir mehr Zeit miteinander als Familie verbringen und abends gemeinsam spielen wollen. Es gab ja Zeiten, als es nicht nur eine Hoffnung war, sondern auch Wirklichkeit. Ist es vielleicht auch jetzt und in der Zukunft möglich? Ich hoffe: ja. Und deswegen werde ich statt Gesellschaftsspiele zu verschenken oder wegwerfen eher darauf schauen, dass wir wieder drei-viermal in der Woche miteinander spielen. Bald genug werden die Kinder zu groß sein dazu und dann können wir wirklich ohne Herzensleid viele Kinderspiele weitergeben.

Oder die Sache mit den Kerzen: Ich war früher ein großer Fan von Kerzen. Dann hat die neue Epoche mit den Kindern angefangen, und ich habe es nicht so oft riskiert, Kerzen herumstehen zu lassen, während sie in der Wohnung hin und herrennen. Inzwischen sind die Kinder aber auch schon etwas größer geworden, mit 6 bzw. 8 können sie schon besser aufpassen. Vielleicht ist es wieder Zeit, abends mal Kerzen anzuzünden? Neue zu kaufen brauche ich eine Zeitlang sicher nicht...

2013. december 20., péntek

Ausmisten statt Umzug

Es kam so, dass ich seit 2004 fast jedes Jahr in eine neue Wohnung umziehen musste. Beim ersten Mal hatte ich nur 36 Kisten - teilweise sehr kleine- und 2 Säcke mit Kleidung und allerlei Wohntextilien. Dann wurden die Kisten mehr und auch die Familie wurde grösser - die Umzüge wurden immer mühsamer. Und doch freute ich mich darüber immer im Nachhinein, weil jeder Umzug ein gründliches Ausmisten bedeutete. Wir leben momentan in einer für uns ungewöhnlich grossen Wohnung (ca. 130m2) und es sieht so aus, dass wir einigen Jahre noch bleiben werden. Als das erste Jahr um war, kam dieses merkwürdige Kribbeln im Bauch und ich habe angefangen, Sachen auszusortieren, als würde jetzt bald ein Umzug vor uns stehen. Dabei habe ich leider auch die Mitschriften von einem Kurs ausgemistet, die ich später sehr bereut habe. Alles andere war aber eine gute Entscheidung. Jetzt, nach dem zweiten Jahr in derselben Wohnung sehe ich wieder, dass die Sachen sich vermehrt haben. Auch kein Wunder, mit zwei kleinen Kindern, die einerseits ständig wachsen und jedes Jahr eine komplette Sommer- und Wintergarderobe brauchen, andererseits aber so süss sind, dass jede und jeder ihnen unbedingt was schenken möchte. Aber auch jenseits von Kinderkram gibt es Vieles, was sich ansammelt - obwohl shoppen gar nicht meine Lieblingsbeschäftigung ist.

Reduzieren, Downsizing, Minimalismus - all das ist nichts Neues für mich, sondern gehört seit über einem Jahrzehnt zu meinem Leben. Doch, ich sehe, dass es immer schwieriger ist, dem minimalistischen Weg treu zu bleiben, seit die Kinder auch mitentscheiden möchten, was alles in die Wohnung kommt. Wie geht es denn, mit und trotz zwei Kindern - von denen das eine die Geschenke als Liebessprache hat - möglichst wenig Dinge zu besitzen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren? Das ist das Thema für das Jahr 2014 für mich.